Auslandsstudium in China – Was man für ein Studium in China wissen muss

Auslandsstudium in China – Was man für ein Studium in China wissen muss

Das rasante Wachstum und der unglaubliche Aufstieg Chinas als Industrienation sind beeindruckend und verhelfen dem Land zu zunehmender Aufmerksamkeit.

Das rasante Wachstum und der unglaubliche Aufstieg Chinas als Industrienation sind beeindruckend und verhelfen dem Land zu zunehmender Aufmerksamkeit auf den internationalen Märkten. Zahlreiche Firmen haben Standorte in China und sind dabei, die Verbindungen zum Land auszubauen. Wer sich mit dem Land und der Kultur auskennt, hat gute Chancen auf einen spannenden Job. Doch nicht nur die Bonuspunkte für die Jobsuche machen China als Land für ein Auslandssemester spannend. Was für Geheimnisse China bereithält und wie man sich am besten auf einen Auslandsaufenthalt in diesem Land vorbereitet, erfahrt ihr in diesem Studienführer.

Warum ein Auslandsstudium in China sinnvoll ist?

Die Gründe für einen Auslandsaufenthalt in China reichen von der Suche nach Lebenserfahrungen in einer fremden Kultur bis hin zu einzigartigen Qualifikationen, die man in dieser Zeit erwerben kann.

Chinas Einfluss als Industrienation und Weltmacht – China ist ein Land mit einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte. In nur wenigen Jahren hat sich das Land einen Platz als Spitzenreiter in der Weltwirtschaft erkämpft. Firmen aus der ganzen Welt arbeiten nun mit chinesischen Partnern oder Tochtergesellschaften zusammen. Es werden daher auch zunehmend Arbeitskräfte gesucht, die die chinesische Sprache beherrschen und auch Erfahrungen mit der chinesischen Kultur haben. Wer das mitbringt, hat gut Chancen auf einen Arbeitsplatz, in dem er schnell viel Verantwortung trägt. Wer seiner Karriere als schon im Studium einen bestmöglichen Startpunkt geben möchte, sollte sich überlegen, ob er nicht nach China möchte, um dort sein Studium zu absolvieren oder ein Auslandssemester dort zu verbringen. Eine solche Chance bekommt man so schnell nicht wieder.

Chinas Bildungssystem – Erfolg, Ehrgeiz, immer an erster Stelle stehen; Das sind wichtige Eigenschaften und Charakteristika, nach denen China als Land und auch jeder einzelne Chinese strebt. Kein Wunder also, dass auch Chinas Bildungseinrichtungen auf dem höchsten Niveau liegen und von ihren Schülern und Studenten nichts Geringeres als Höchstleistungen und herausragende Ergebnisse verlangen. Wer an einer chinesischen Universität studiert, wird stark gefordert und auch wenn man manchmal an seine Grenzen stößt, so kann man sich sicher sein, dass man hinterher um einiges reifer und um viele wertvolle Erfahrungen und einen großen Wissensschatz reicher ist. Wer an einer chinesischen Universität Erfolg hat, der hat nicht nur eine hervorragende Ausbildung, sondern kann sich auch sicher sein, der Arbeitswelt gewappnet zu sein.

Erfolg als Mentalität – Das rasante Wachstum Chinas hat das Land geprägt. Eine andere Art Disziplin und andere Erwartungen sind hier in den Traditionen verwurzelt. Leistung zu erbringen und Erfolg zu haben, wird hier sowohl erwartet, als auch wertgeschätzt. Wer diese Mentalität auch nur zu Teilen übernimmt, kann in seinem Heimatland dadurch punkten und viele Dinge erreichen, die er sich in seinem Leben wünscht.

Eintauchen in eine Jahrtausend alte Kultur – Die chinesische Kultur ist einzigartig und hochspannend. Über viele Jahrtausende kann man Traditionen und Bräuche zurückverfolgen und die Geschichte des Landes ist beeindruckend. Wer eine Zeit in China lebt, kann nicht nur all die faszinierenden und atemberaubenden historischen Stätten besichtigen, sondern kann auch wirklich miterleben, wie diese Kultur aussieht. Man kann Feste und Bräuche direkt miterleben und die Kultur wird zu einem Teil der eigenen Persönlichkeit werden. Einen intensiveren Einblick kann man kaum bekommen und all die Regeln und Normen werden sich schon bald ganz natürlich anfühlen.

Erfahrungen fürs Leben sammeln – Ein Auslandsaufenthalt, egal in welchem Land, verändert und prägt einen. Man macht so viele Erfahrungen und man erhält ein zweites Zuhause in dieser Welt. Ein Land wie China, welches so anders ist, als das was wir kennen, intensiviert diese Erfahrungen noch. Wer sich anpassen und in die neue Umgebung einfügen kann, zeigt, wie wandelbar und vielseitig er ist. Gleichzeitig wird man die Zeit nie vergessen und auch persönlich eine große Bereicherung erfahren.

Das chinesische Bildungssystem

Im Grunde genommen ist das Bildungssystem in China gar nicht so anders als bei uns in Deutschland. Man kann ebenfalls im Bachelor oder Master studieren, wobei der Bachelor acht Semester in Anspruch nimmt und der Master je nach Studiengang zwischen vier und sechs Semestern dauert. Es gibt außerdem noch weitere Hochschultypen und so genannte „Unabhängige Institute“, in die man auch ohne Zulassungsvoraussetzungen kommt, für die jedoch höhere Studiengebühren verlangt werden.

Es gibt zwei grundlegende Strömungen, die sich in der Entwicklung der chinesischen Hochschullandschaft abzeichnen. Zum einen finden eine starke Internationalisierung und ein Ausbau der Hochschulen statt. Die Nachfrage nach Studienplätzen  sowohl von chinesischer als auch von internationaler Seite steigt und ein Ausbau sowie Neugründungen von Universitäten ist die Folge. Eine weitere Entwicklung stellt die Dezentralisierung des Systems statt, die von der chinesischen Regierung vorangetrieben wird. Hochschulen können daher entweder direkt dem chinesischen Bildungsministerium, anderen Ministerien oder Provinz- bzw. Stadtverwaltungen unterstellt sein.

Trotz der hohen Ansprüche und den Bemühungen nach Qualitätsausbau in den Hochschulen, sind die gewünschten Standards nicht überall erreicht. Sowohl zwischen verschiedenen Universitäten als auch in Bezug auf Betreuung unterschiedlicher Kurse gibt es noch zu große Unterschiede.

Die Semesterzeiten ähneln denjenigen in Deutschland ebenfalls. Das akademische Jahr wird aufgegliedert in das Wintersemester von September bis Februar und das Sommersemester von Februar bis Juli. Diese ähnlichen Zeiten machen es einfach, ein Auslandssemester in China in das Studium in Deutschland einzugliedern.

Wer in China studieren möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten. Man kann entweder im Rahmen des Studiums in Deutschland für ein oder zwei Semester nach China gehen, oder man studiert den kompletten Bachelor oder Master in China. Das so genannte Gaststudium (Auslandsaufenthalt im Rahmen des deutschen Studiums) ist sehr beliebt, da man so die Möglichkeit hat, das Land kennen zu lernen und Auslandserfahrungen zu sammeln, jedoch der Planungsaufwand und die Umstellung des eigenen Lebens geringer ist. Ein Vollzeitstudium in China ermöglicht es dagegen, vollkommen in das Land und die Kultur integriert zu werden. Während man im Auslandssemester genau dann, wenn man sich eingelebt hat, wieder aus der Umgebung herausgerissen wird, hat man so ausreichend Zeit, die andere Kultur zu übernehmen. Die Schwierigkeit liegt jedoch oft in den damit verbundenen Kosten, die ohne Stipendium und finanzielle Unterstützung kaum zu stemmen sind.

Das Studium in China besteht hauptsächlich aus Frontalunterricht also typischen Vorlesungen. Seminare und praktische Arbeiten sind eher selten. Wöchentlich gibt es Tests und Diktate in allen Fächern, so dass man sehr stark mit Vor- und Nacharbeiten des Stoffes beschäftigt ist. Dies ist eine große Umstellung zum in Deutschland oft auftretenden Bulimie-Lernens, bei dem lediglich für die Endprüfungen der komplette Stoff kurzfristig durchgearbeitet wird. Zwar ist die regelmäßige Arbeit zunächst ungewohnt und es kommt einem hart und viel vor, doch so behält man Dinge langfristig im Kopf und man hat vor den Endexamen weniger Arbeit.

Um die Zeit und den Arbeitsaufwand des Auslandsstudiums auch geschätzt zu wissen, wollen viele Studenten sich die erbrachten Leistungen aus dem Ausland an der Heimatuniversität anrechnen lassen. Im Jahr 2004 wurde das  Deutsch-chinesische Äquivalenzabkommen über die Anerkennung von Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich beschlossen. Durch dieses Abkommen können Kurse und Abschlüsse einfacher anerkannt werden. Über die letztendliche Anerkennung entscheidet jedoch die Hochschule und man sollte sich schon im Voraus informieren, worauf man achten muss, um Leistungen anerkannt zu bekommen.

Studieren in China

Das Studium in China kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem welche Art Studienaufenthalt man wählt, an was für einer Hochschule man sich befindet und welchen Studiengang man wählt.

Wer lediglich als Austauschstudent nach China kommt, hat bei der Kurswahl in der Regel mehr Freiräume, als diejenigen, welche ihr gesamtes Studium in China verbringen. Das liegt daran, dass man als Austauschstudent nicht in einen bestimmten Studiengang eingeschrieben ist und ganz nach eigenem Interesse auch Fächer belegen kann, die nicht ins engere Feld des eigenen Programms gehören. Diese Möglichkeit sollte man nutzen, um den eigenen Horizont noch zusätzlich zu erweitern. Man lernt so nicht nur ein anderes System und eine andere Kultur kennen, sondern kann sich auch Fachwissen in einem anderen Feld aneignen, für das man sich interessiert. Wer Vollzeit in China studiert ist dagegen in ein bestimmtes Programm eingeschrieben und muss die dafür notwendigen Kurse belegen.

Während für Austauschstudenten Kultur und Reisen ebenso wichtig sind wie Studienleistungen, liegt der Fokus hier auch ein wenig anders als bei Vollzeitstudenten. Man hat weniger Zeit, um das Land kennen zu lernen und möchte so viel wie möglich unternehmen. Auch wenn man die Uni deswegen nicht vernachlässigen sollte sind diese Erfahrungen mindestens ebenso wichtig, wie gute Noten. Wer für mehrere Jahre in China ist, kann solche Reisen in den Semesterferien unternehmen und sich unter dem Semester verstärkt seinem Studium widmen.

Wie das Studentenleben in China aussieht hängt außerdem auch von der Universität ab, die man besucht. Es macht einen großen Unterschied, ob man an einer kleineren Universität oder an einer der großen Top Universitäten des Landes eingeschrieben ist. An den großen Universitäten hat man oft mehr Möglichkeiten an Kursen, welche man wählen kann. Zusatzangeboten und spezielle Vertiefungen werden hier angeboten, das ist an kleineren Provinzuniversitäten nicht unbedingt der Fall. Man kann sich so leichter ein klares Profil in seinem Studium schaffen und bestimmte Bereiche vertiefen. An kleinen Universitäten kann es sein, dass man dagegen eher eingeschränkt ist und nur eine gewisse Anzahl an Kursen angeboten wird. Der Vorteil kleinerer Universitäten liegt dagegen darin, dass man eine persönlichere Betreuung durch die Professoren erwarten kann. Die Klassengrößen sind oft deutlich geringer als an den großen Universitäten und in bestimmten Fortgeschrittenenkursen sind teilweise sogar nur  fünf bis zehn Leute im Kurs. So hat man die Möglichkeit, eine intensivere Lernatmosphäre zu erleben und die Professoren können sich mehr Zeit für jeden einzelnen nehmen.

Im Zuge der Internationalisierung chinesischer Universitäten werden immer mehr Studiengänge auch in Englisch angeboten. Wer ein Neuling der chinesischen Sprache ist, sollte zunächst mit Englischen Kursen beginnen und zusätzliche Sprachkurse belegen. Chinesisch ist eine der schwierigsten Sprachen der Welt und gerade im fachlichen Bereich kann man sich anfangs schwertun. Im Laufe des Studiums kann man dann einzelne Kurse auch auf Chinesisch belegen und sein Sprachniveau noch weiter erhöhen. Wenn es darum geht, Chinesisch zu lernen, kann die Wahl des Aufenthaltsortes auch eine Rolle spielen. Während man in Peking vermutlich das reinste und korrekteste Chinesisch lernt, kann man sich bei einem Aufenthalt in einem kleineren Dorf mit bestimmten Dialekten bekannt machen und diese später auch besser verstehen. Dies sollte man bei der Wahl der Universität und Stadt ebenfalls bedenken.

Zu den Top Universitäten Chinas gehören die folgenden:

Studiengebühren in China

Während eines Studiums in China muss man auch Studiengebühren zahlen. Wie viel und an wen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wer über ein Partnerprogramm der eigenen Hochschule mit einer chinesischen Hochschule nach China geht und nur als Austauschstudent dort studiert, zahlt in der Regel keine Studiengebühren in China. Dafür muss man dann weiterhin die Studiengebühren oder Verwaltungsgebühren der deutschen Universität zahlen. Dies ist jedoch in der Regel die angenehmste Variante.

Chinesische Universitäten verlangen ganz allgemein gesagt deutlich höhere Studiengebühren als deutsche Universitäten. Wer also sein komplettes Studium in China verbringt oder den Auslandsaufenthalt außerhalb eines Partnerprogrammes selbst organisiert, muss diese Studiengebühren zahlen.

Die Höher der Studiengebühren hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zunächst kommt es darauf an, an was für einer Universität in China man studieren möchte. Wer sich für eine private Hochschule oder für eine der Top Universitäten des Landes interessiert, muss mit deutlich höheren Studiengebühren rechnen. Dann kommt es weiterhin auch auf das eigene Studienfach an. Beliebte Studiengänge oder Fachrichtungen, für die teure Labor- oder Technikausstattungen notwendig sind, erheben oft auch höhere Studiengebühren.

Im Durchschnitt zahlt man für einen Bachelorstudiengang in China umgerechnet 1500 bis 5000 Euro pro Studienjahr. Für den Master liegen die Kosten nochmals höher, bei etwa 2000 bis 8000 Euro pro Studienjahr.

In China gibt es außerdem Regelungen, dass man für gewisse Kurse extra zahlen muss. Diese Kurse liegen entweder nicht im eigenen Studienprogramm oder benötigen spezielles Equipment bzw. haben ein besonderes Niveau. Daher sollte man unbedingt darauf achten und nachfragen, ob die Kurse, welche man belegen möchte, solche Sonderkurse sind. Im schlimmsten Fall muss man ansonsten für solche Kurse nochmals bis zu 4000 Euro nachzahlen und diese Kosten werden oft auch nicht von Stipendien oder Austauschprogrammen abgedeckt.

Für Unterrichtsmaterialien wie Bücher und anderes muss man ebenfalls Kosten einplanen. Jede Universität in China hat eigene Regelungen und Möglichkeiten, an diese Materialien zu kommen. Während man an manchen Universitäten alles selbst kaufen muss, bieten andere auch Leihangebote an. Zu Beginn des Studiums sollte man sich also informieren, welche Möglichkeiten bestehen und wie viel Kosten durch Unterrichtsmaterialien entstehen.

Was für weitere Kosten auf einen zukommen und wie man diese bezahlen kann bzw. was für finanzielle Unterstützungen und Stipendien man in Anspruch nehmen kann, erfahrt ihr weiter unten im Text unter Studienfinanzierung.

Bewerbung und Zulassung

Wer sich dafür entschieden hat, sein Studium oder ein Auslandssemester in China zu verbringen steht nun vor der Frage, Welche Uni wähle ich? Und Auf was muss ich bei der Bewerbung achten?

Die Wahl der passenden Universität ist eine sehr individuelle Sache. Welchen Studiengang möchte man belegen und welche Universität bieten diesen an, bzw. ist für diesen Studiengang bekannt? Das kann ein erster Schritt sein, um die Auswahl einzugrenzen. Dann kommt es auch darauf an, ob man Präferenzen hat, was den Ort betrifft. Möchte man eher in eine Großstadt oder ist einem eine eher kleinere Stadt lieber? Hat man schon einen Wunsch, in welchen Teil des Landes man gerne möchte? SO tastet man sich Schritt für Schritt an die richtige Universität heran. Bewerben sollte man sich dann auf mehrere Universitäten, denn man sollte immer einen Plan B und C haben falls es mit der Wunschuni nicht klappt.

Welche Schritte man im Bewerbungsprozess gehen muss, kommt ganz darauf an, für was man sich bewirbt. Für ein Auslandssemester bewirbt man sich in der Regel beim Austauschprogramm. Dafür sind Motivationsschreiben, Empfehlungsschreiben von Professoren, Notenspiegel, Sprachnachweise und weitere Bewerbungsunterlagen notwendig. Was genau in die Bewerbung muss, erfährt man über die Homepage oder über den Ansprechpartner des Programms oder dem International Office der eigenen und der Partnerhochschule. Die Bewerbung muss sorgfältig, vollständig und fristgerecht eingereicht werden, um angenommen zu werden.

Wer den Aufenthalt eigenständig organisiert oder Vollzeit in China studieren möchte, muss sich dagegen direkt bei den chinesischen Universitäten bewerben. Auch hier werden jedoch oft Motivationsschreiben oder Sprachnachweise verlangt. Je nachdem, für welchen Studiengang man sich bewirbt, benötigt gegebenenfalls auch Arbeitsproben oder muss ein Projekt vorzeigen. Wer noch kein Studium in Deutschland absolviert hat muss außerdem abklären, ob das Abiturzeugnis anerkannt wird oder ob zusätzliche Leistungen nachgewiesen werden müssen.

Um nachzuweisen, dass ausreichende Sprachkenntnisse vorhanden sind, müssen unterschiedliche Tests bestanden werden. Wer auf Englisch studiert muss in der Regel eine gewisse Punktzahl im TOEFL erreichen. Diesen Test sollte man so früh wie möglich machen, da es oft einige Wochen dauern kann, bis die Ergebnisse vorliegen. Eventuell hat die chinesische Universität auch einen eigenen Sprachtest, den man online machen kann. Das gilt auch für Nachweise der chinesischen Sprache. Wer nur chinesische Sprachkurse belegen möchte, muss oft ebenfalls einen Test machen, um das eigene Sprachniveau festlegen zu lassen.

Um sich auf den Auslandsaufenthalt vorzubereiten sollte man in jedem Fall an der deutschen Universität oder an einer Sprach- oder Volkshochschule einen Chinesisch Kurs belegen.

Für die Bewerbung muss zusätzlich ein Gesundheitszeugnis eingereicht werden. Dies bestätigt, dass man im Land leben darf. Es sollte auf Englisch sein und kann in der Regel beim deutschen Hausarzt gemacht werden. Wer länger als sechs Monate im Land bleiben möchte, muss zudem einen HIV Test machen.

Einige Hochschulen verlangen auch einen Aufnahmetest, wie dieser aussieht und ob man ihn machen muss erfährt man am besten vom International Office der chinesischen Universität.

Für Bachelorstudiengänge gibt es aufgrund der hohen Nachfragen nach Studienplätzen außerdem eine Altersbeschränkung. Wer über 25 ist kann sich nicht mehr für einen Bachelorstudiengang in China bewerben. Auch beim Master gibt es diese Regelung, hier liegt die Grenze bei 35 Jahren.

Für mehr Informationen über den individuellen Bewerbungsvorgang sollte man sich direkt an die jeweiligen Ansprechpartner des Programms oder der chinesischen Universität wenden. Lieber einmal mehr nachfragen, als einen Fehler zu machen. Wichtig ist, all gefragten Unterlagen und Nachweise fristgerecht oder am besten noch einige Zeit vor der Frist einzureichen.

Für die Einreise nach China benötigt man außerdem ein Visum. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Visa, weshalb man sich genau überlegen muss, was man machen möchte und das passende Visum aussuchen sollte. Möchte man z.B. nur studieren oder eventuell auch arbeiten oder ein Praktikum in den Semesterferien machen? Will man nach dem Auslandsaufenthalt noch im Land reisen? Auch wer mehrmals ein- und ausreisen möchte muss dies angeben. Das Visum wird beim externen Dienstleister Chinese Visa Application Service Center (CVASC) gestellt. Informationen erhält man bei der chinesischen Botschaft.

Gesundheitliches und Krankenversicherung in China

Auch im Ausland ist man vor Krankheiten oder Unfällen nicht gefeit  und sollte daher einen umfassenden Versicherungsschutz haben. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt im Ausland nicht und auch wer privat versichert ist, sollte abklären ob und in welchem Umfang er bei einem längeren Aufenthalt in China versichert ist.

In der Regel sollte eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden. Diese muss für die gesamte Dauer des Auslandsaufenthaltes abgeschlossen werden und sollte auch einen Rücktransport und Transporte zu Krankenhäusern umfassen. Während in den großen Städten gut ausgestattete und internationale Krankenhäuser vorhanden sind, kann es in einer Kleinstadt auf dem Land leider ganz anders aussehen. Man kann sich auch informieren, ob die Uni eine Uniklinik besitzt. Gute und umfassende Auslandskrankenversicherungen für Studenten im Auslandsaufenthalt gibt es zum Beispiel von Mawista. Die Tarife unterscheiden sich für Studenten und Stipendiaten oder Gastwissenschaftler.

Wer ein Stipendium bekommt, sollte nachfragen, ob es Zuschüsse für Krankenversicherungen gibt, ansonsten muss man diese Kosten in seine Kalkulation einplanen. Es ist außerdem oft der Fall, dass man im Krankenhaus oder beim Arzt die Kosten zunächst selbst zahlen muss und das Geld erst dann von der Versicherung zurückerstattet bekommt. Daher sollte man genug Bargeld oder eine Kreditkarte immer dabeihaben.

Es gibt auch eine Krankenversicherung von der chinesischen Regierung oder der Universität. Hier sollte man jedoch genau aufpassen, was gezahlt wird. Die universitären Versicherungen zahlen oft nur Behandlungen bei den Ärzten auf dem Campus und bei beiden Versicherungen ist ein Rücktransport nach Deutschland nicht inbegriffen.

Neben dem Gesundheitszeugnis, welches für die Bewerbung notwendig ist, sollte man sich auch frühzeitig über mögliche Impfungen informieren, die man eventuell für den Aufenthalt in China benötigt oder die empfohlen werden. Impfungen mit mehreren Schritten müssen bis zu sechs Monate vor Abreise begonnen werden, daher lieber früher als später informieren.

Wer in China etwas von der Apotheke benötigt, hat zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es ‚westliche‘ Apotheken, welche alle Medikamente führen, die man auch bei uns bekommen kann. Zum anderen gibt es jedoch auch Ärzte und Apotheken, welche traditionelle chinesische Heilkünste anwenden. Wer sich darüber informiert, kann auch diese Alternative in Betracht ziehen.

Neben einer Krankenversicherung können auch andere Versicherungen in Frage kommen. Eine Unfallversicherung oder Haftpflichtversicherung sind etwa ebenfalls eine gute Wahl und sind teilweise sogar in den Angeboten der Krankenversicherung enthalten.

Leben in China

Wohnen – Der erste Schritt für ein Leben in China ist die Wohnungssuche. Es gibt wie auch in Deutschland unterschiedliche Möglichkeiten, wo man wohnen kann.

Wer direkt auf dem Campus wohnen möchte ist oft mit einem Studentenwohnheim am besten beraten. An Universitäten mit vielen internationalen Studierenden wird jedoch oft  in Wohnheime für chinesische Studenten und Wohnheime für internationale Studenten unterschieden. Es ist zwar auch spannend, Leute aus aller Welt kennen zu lernen, jedoch ist es so schwieriger, die chinesische Kultur wirklich zu erfahren. Ein weiterer Nachteil kann sein, dass man in den Studentenwohnheimen oft in Mehrbettzimmern untergebracht wird. Die Miete ist dafür mit 150-200 Euro sehr gering.

Wer nicht ins Wohnheim möchte, hat die Möglichkeit, selbst eine Wohnung zu suchen oder in einer WG zu wohnen. Gerade in den größeren Städten ist es oft nicht schwierig eine Wohnung zu finden, da es genug Angebote gibt. Jedoch sollte man am besten vor Ort nach einer Wohnung suchen, da Bilder im Internet oft nicht der Realität entsprechen. Die Miete für eine Ein Zimmer Wohnung beträgt zwischen 150 und 300 Euro. Ein Tipp: Man sollte sich unbedingt vom Vermieter die Besitzurkunde der Wohnung zeigen lassen, um nicht illegal zur Untermiete zu wohnen, ohne es zu wissen.

Nachdem man eine Wohnung gefunden hat, muss man außerdem zur Polizeistation gehen und sich offiziell anmelden. Es hilft dabei ungemein, wenn der Vermieter mitkommt. Diese offizielle Anmeldung benötigt man für die Antragsstellung auf Aufenthaltserlaubnis.

Wer am Flughafen kein Hotel angibt muss sich innerhalb von 24 Stunden nach Einreise offiziell anmelden. Das gilt auch für Besuch, den ihr bei euch wohnen lasst.

Herumkommen – Öffentliche Verkehrsmittel sind in China extrem günstig und in den großen Städten sind die Netze auch sehr gut ausgebaut. Somit ist das eine sehr angenehme Art, von einem Ort zum anderen zu kommen. Auch für ein Taxi zahlt man deutlich weniger als in Deutschland. Wer auf Reisen geht, sollte sich über Möglichkeiten, mit Zug und Bus herumzukommen informieren. Wenn man eine Gruppe ist, kann es auch eine Möglichkeit sein, ein Auto zu mieten.

Geld – Die Währung in China wird Renminbi genannt. Um im Ausland an Geld zu kommen, sollte man sich eine Kreditkarte besorgen, so kann man in China an bestimmten Banken und an ATMs abheben. Wer  Bargeld wechseln möchte sollte dies nicht direkt am Flughafen tun, denn dort sind die Gebühren oft deutlich höher als anderswo. In China kann man außerdem auch mit der deutschen EC-Karte Geld abheben, zahlt jedoch zwischen 4 und 5 Euro Bearbeitungsgebühr. Man kann sich bei seiner Bank erkundigen, ob es eine Karte gibt, mit der diese Gebühren nicht anfallen. Immer mehr Banken bieten es an, mit bestimmten Karten im Ausland kostenlos abheben zu können. Wer in China arbeiten möchte oder ein chinesisches Stipendium bekommt muss außerdem ein Konto bei einer chinesischen Bank eröffnen. Hierfür empfehlen sich die großen Banken Chinas, zu denen die Bank of China, die Agricultural Bank of China, die China Construction Bank und die  Industrial and Commercial Bank of China gehören.

Einkaufen – Nahrungsmittel kann man in China sowohl auf Märkten als auch in großen Supermärkten kaufen. Wer Spaß am Handeln hat, sollte auf jeden Fall den Markt bevorzugen, so bekommt man viele Dinge frischer und günstiger. Oft gibt es auch auf dem Campus kleinere Läden. Essen gehen kann man in China ebenfalls sehr gut und sehr günstig. Egal ob eine kleine Mahlzeit an einem der unzähligen Stände oder in einem Restaurant, überall findet man leckere chinesische Küche zu günstigen Preisen. Auch die Mensen auf dem Campus bieten gutes und günstiges Essen an. Es ist daher nicht verwunderlich, dass man als Student in China nicht oft selbst kocht.

China ist nicht Europa – Chinesische Bräuche und Traditionen sind anders als die bei uns. Zu Beginn des Aufenthalts wird man erst einmal einen großen Kulturschock erleben. Man muss sich  mit all den neuen Normen und Höflichkeiten anfreunden und tritt sehr leicht einmal ins Fettnäpfchen. Wichtig ist, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Es kann eben einmal passieren, dass man aus Unwissen etwas falsch macht. Man sollte sich auf jeden Fall entschuldigen und erklären, dass man keinesfalls jemanden beleidigen wollte. Es kann auch nicht schaden, zur Vorbereitung einige chinesische Benimmregeln zu studieren.

Freunde finden – Auch wenn es immer heißt, man hat im Auslandssemester Freunde fürs Leben gefunden, ist es in der Realität oft nicht einfach, wirklich gute einheimische Freunde zu finden. Die Tatsache, dass man die Sprache nicht zu 100% spricht und auch nach absehbarer Zeit wieder weg sein wird sind große Hindernisse. Gerade in China wird oft berichtet, dass es schwer ist wirklich gute Freunde zu finden. Das heißt jetzt aber nicht, dass man es nicht versuchen sollte. Außeruniversitäre Aktivitäten wie Sport oder andere Hobbies eignen sich besonders gut, um Leute mit ähnlichen Interessen kennen zu lernen und Freunde zu finden. Auf keinen Fall sollte man sich alleine zurückziehen und warten, dass andere den ersten Schritt machen. Eigeninitiative ist gefragt und auf andere zugehen ist eine tolle Eigenschaft, die man im Auslandssemester lernen kann.

Finanzierung und Finanzielles

Eine der wichtigsten Fragen beim Auslandsaufenthalt ist die nach den Kosten. Für die Uni, fürs Leben und für Reisen kommen einige Kosten auf einen zu und man sollte frühzeitig einen Überblick erstellen, wie viel man brauchen wird und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung beantragen.

Natürlich kommt es auf die individuelle Situation an, auf die Uni und die Stadt in der man wohnt, doch hier ein grober Überblick über durchschnittliche Kosten während des Auslandsaufenthaltes:

  • 400-600 Yuan             für die Registrierung bei der Polizei und die Beantragung einer

Aufenthaltsgenehmigung

  • Ab 400 Yuan              Gesundheitszeugnis
  • 700 – 2000 Yuan       Miete pro Monat
  • Ca. 300 Yuan              Nebenkosten pro Monat (Strom, Wasser)
  • Ca. 100 Yuan              Zusatzkosten pro Monat (Internet, Handy)
  • Ca. 200 Yuan              Unterrichtsmaterialien pro Semester

Wie viel man darüber hinaus für Nahrungsmittel und Freizeitaktivitäten benötigt hängt ganz vom eigenen Lebensstil und den eigenen Ansprüchen ab. Geht man oft Essen oder kocht man eher selbst? Wie oft geht man mit Freunden ins Kino oder Feiern? Außerdem spielt es eine große Rolle, wo man sich befindet. Großstädte wie Peking oder Shanghai sind längst auf unserem Preisniveau angekommen, während man in eher ländlichen Gebieten deutlich günstiger leben kann.

Hinzu kommen außerdem Kosten für Visum, Versicherung und Flug und weitere Kosten für Reisen im Land.

Wer auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, sollte sich so früh wie möglich über die Möglichkeiten informieren.

Auslandsbafög – Auch wer in Deutschland kein Bafög bekommt, kann Auslandsbafög beantragen. Je nach finanzieller Situation der Familie bekommt man gewisse Zahlungen. Die Hälfte der monatlichen Zahlungen müssen nach dem Auslandsaufenthalt als Kredit zurückgezahlt werden.

Stipendien des DAAD – Der Deutsche Akademische Austauschdienst vergibt Vollstipendien, welche fast alle Kosten des Auslandsaufenthaltes abdecken. Die Bewerbungsfristen liegen jedoch schon sehr früh und die Bewerberzahlen sind extrem hoch. Für Informationen zum DAAD und Studienaufenthalten in China: http://www.daad.org.cn/

Partnerprogramme – Wer über ein Austauschprogramm ins Ausland geht, bekommt oft Studiengebühren erlassen oder Zahlungen für Unterrichtsmaterialien bzw. Reisekostenzuschüsse.

Stipendien – Weitere Stipendien können von privaten, religiösen oder politischen Institutionen gegeben werden. Es gibt auch Stipendien der chinesischen Regierung, die man als internationaler Student bekommen kann.

Bildungskredite – Wer kein Stipendium bekommt, kann auch einen Bildungskredit aufnehmen. Diese haben in der Regel nur geringe Zinssätze und können nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden.

Über die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten sollte man sich frühzeitig informieren. Helfen können dabei das International Office der chinesischen Hochschule, Berater beim DAAD oder das Akademische Auslandsamt der deutschen Universität.