Medizinstudium in Deutschland

Ein Medizinstudium in Deutschland beinhaltet viele Hürden und Herausforderungen, bietet jedoch auch herausragende Chancen für die Zukunft. Da der Beruf des Arztes eine Tätigkeit ist, in der man mit sehr viel Verantwortung umgehen und handeln muss, bestehen spezielle Zugangshürden und Regelungen, wie das Studium abzulaufen hat.

Ablauf eines Medizinstudiums

Das Medizinstudium in Deutschland unterliegt so zum Beispiel der Approbationsordnung für Ärzte. Diese besagt, dass „grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen Fächern“ vermittelt werden müssen, die für eine umfassende Gesundheitsversorgung der Deutschen Bevölkerung notwendig sind. Zugangsvoraussetzung für ein Medizinstudium ist nach dieser Ordnung die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur oder ein vergleichbarer Abschluss aus dem Ausland. Außerdem besteht ein deutschlandweiter numerus clausus, also ein Notendurchschnitt, welcher erfüllt werden muss. Die Plätze werden dann nach dem Abiturdurchschnitt von der Stiftung für Hochschulzulassung vergeben. Neben der Durchschnittsnote und dem Abitur muss man noch eine dritte Hürde nehmen, um zum Medizinstudium zugelassen zu werden.

Der Test für Medizinische Studiengänge, umgangssprachlich Medizinertest wird von einigen Hochschulen zusätzlich verlangt. In diesem Test werden Wissen, Erfahrung und allgemeine Studiertauglichkeit überprüft. Der Test muss vor der Bewerbung an einer von der Universität anerkannten Teststelle geleistet werden. Das Studium selbst dauert mindestens 12 Semester und drei Monate und ist in zwei Teile eingeteilt. Den vorklinischen Teil und den klinischen Teil. Im ersten Teil werden notwendiges Wissen und theoretische Hintergründe vermittelt. Im zweiten Teil geht es dann verstärkt um die praktische Anwendung. Im zweiten Teil ist auch ein praktisches Jahr zu absolvieren, in dem geschaut wird, ob die Studenten fähig sind, dem stressigen Krankenhausalltag standzuhalten. Generell ist es jedoch auch schon im ersten Teil notwendig, praktische Nachweise in Form von Praktika oder Krankenpflegeausbildungen nachzuweisen.

Es müssen zudem zwei ärztliche Prüfungen abgelegt werden, welche jeweils aus einem schriftlichen und aus einem mündlich-praktischen Teil bestehen. Für eine ärztliche Zulassung und den Doktortitel ist zudem eine Promotion notwendig. Diese dauert in der Medizin etwa ein bis zwei Semester in Vollzeit. Es ist auch möglich die Promotion schon neben dem vorherigen Studium laufen zu lassen und zu entzerren. Aufgrund der Umstellung zum Bachelor- und Mastersystem gibt es einige Unterschiede zwischen den Studiengängen.

Europaweit anerkannt

Einige Universitäten halten am alten System fest, in dem das Studium komplett abgeschlossen werden muss und die zwei Teile innerhalb des Studiums stattfinden. Andere Universitäten haben die Umstellung durchgezogen und die zwei Teile auf Bachelor und Master verteilt. Mit dem Bachelorabschluss ist es dann möglich in medizinischen Bereichen zu arbeiten, eine ärztliche Tätigkeit ist jedoch untersagt. Da die Umstellung noch so neu ist, ist noch nicht final geklärt, welche Tätigkeiten mit dem Bachelor ausgeführt werden dürfen. Für ausländische Studenten ist es wichtig, gute Deutschkenntnisse für die Prüfungen und auch schon für den Medizinertest mitzubringen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, medizinische Studiengänge in Deutschland auf Englisch zu studieren. Wer ein deutsches Medizinstudium vorweisen kann und auch eine Deutsche Promotion und den Doktortitel tragen kann ist seinem Traum von der medizinischen Karriere einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Wer in Deutschland Medizin studiert hat ist danach berechtigt, in allen europäischen Ländern als Arzt tätig zu sein. Nach gewissen praktischen Erfahrungen sind auch Tätigkeiten im außereuropäischen Ausland kein Problem.