Auslandspraktikum auf Bali (Indonesien)

Auslandspraktikum auf Bali (Indonesien)

Immer mehr Touristen entdecken Bali für sich und die Insel hat sich zu einem der Top-Touristenzentren in Südostasien gemausert.

Eine von 17.500 indonesischen Inseln ist Bali, die auch „Insel der Götter“ genannt wird. Wer einmal da war versteht woher dieser Name kommt – ein spiritueller Zauber überzieht die Insel, mit ihren freundlichen Einwohnern, grünen Reisfeldern, unzähligen kleinen Tempeln mit bunten Opfergaben und schönen Stränden, an denen auch Surfer auf ihre Kosten kommen. Im Gegensatz zum muslimisch geprägten Rest Indonesiens leben auf Bali vorwiegend Hindus, was für eine besondere Atmosphäre auf der Insel sorgt. Auch immer mehr Touristen entdecken Bali für sich und die Insel hat sich zu einem der Top-Touristenzentren in Südostasien gemausert. Mehr als die Hälfte des gesamten Tourismusumsatz Indonesiens entsteht auf der Insel Bali, dabei sind viele der Nachbarinseln mindestens genauso schön.

Viele Bali-Besucher reizt die Insel sogar so sehr, dass sie dort längere Zeit verbringen wollen und viele die einmal auf Bali waren, kehren immer wieder dorthin zurück. Ein Auslandspraktikum ist eine spannende Möglichkeit, für längere Zeit auf Bali zu leben, den Rhythmus der Insel kennenzulernen und in das Leben der Einheimischen tiefer einzutauchen. Auch kann die Insel so intensiver erkundet werden, als es vielleicht während eines Urlaubs möglich ist und zudem machen sich ein Praktikum und internationale Arbeitserfahrung immer gut auf dem Lebenslauf.

Wie gut stehen die Chancen auf einen Praktikumsplatz auf Bali?

Einen Praktikumsplatz auf Bali zu ergattern ist nicht so einfach, da es nicht viele große Unternehmen auf der Insel gibt. Wenn die Chancen auf ein Praktikum in einem Bereich aber gut stehen, dann ist es im Tourismus-Segment, denn das ist die Branche mit den internationalen Firmen, die zum Teil kleine Ableger auf Bali haben. Die Vorteile der kleinen Betriebe liegen auf der Hand: Das Team ist nicht so groß, dadurch können sich Praktikanten schnell eigenverantwortlich einbringen, die Betreuung ist individueller und der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern meist größer als in riesigen Firmen.

Dadurch, dass der Großteil der Jobs in internationalen Unternehmen oder im Tourismus angesiedelt ist, sind in der Regel auch keine Indonesisch-Kenntnisse nötig. Gute Englischkenntnisse reichen aus, um ein Praktikum antreten zu können. Neben Praktikumsstellen in Hotels, Tauchschulen, bei Non-Profit-Unternehmen oder bei Surf-Zeitschriften können auch in den Bereichen Marketing, Immobilien und Event-Management Erfahrungen auf Bali gesammelt werden.

Indonesisch lernen für den Alltag

Um im Alltag auf Bali gut zurechtzukommen, empfiehlt es sich ein wenig Indonesisch zu lernen, sodass zumindest ein paar Grundlagen verinnerlicht werden. Die Sprache ist relativ einfach zu lernen, auch wenn sie nichts mit bekannten romanischen Sprachen zu tun hat. Wer aber Deutsch und Englisch spricht und vielleicht sogar noch ein wenig Niederländisch, wird viele Vokabeln wiedererkennen. Die Sprache hat dieselben Schriftzeichen wie das Deutsche, wird so gesprochen wie sie geschrieben wird, es gibt keine großen phonetischen Unterschiede, keine Fälle, keine Zeiten und keine Konjugation, was sie sehr simpel macht. Natürlich müssen trotzdem noch Vokabeln gepaukt werden, viele komplizierte grammatische Besonderheiten entfallen aber einfach. Wörter wie Handuk für Handtuch, Kopeling für Kupplung, Knalpot für Auspuff, Taksi für Taxi, Apotik für Apotheke, Kelas für Klasse, Tas für Tasche, Mobil für Auto und Motor für Roller sind leicht zu merken und sind ein guter Start in die indonesische Sprache. Selbst wenn es am Anfang mit den Vokabeln noch nicht perfekt passt oder die Wörter innerhalb des Satzes in der falschen Reihenfolge genannt werden – viele Indonesier verstehen trotzdem meist, was gemeint ist und selbst wenn nicht, erntet man zumindest ein anerkennendes Kopfnicken und in jedem Fall ein Lächeln.

Wie macht sich das Praktikum auf Bali auf dem Lebenslauf?

Wer jetzt denkt, dass ein Praktikum auf Bali beziehungsweise in Indonesien auf dem Lebenslauf nicht richtig wirkt oder möglicherweise nur als ein „Urlaub“ angesehen wird, der irrt sich. Die Auseinandersetzung mit der fremden Kultur, die Anpassung an die neue Umgebung und überhaupt der Schritt zu einem Praktikum fernab „typischer“ Länder für Auslandspraktika wie USA, Großbritannien oder Spanien wird belohnt.

Ein Auslandspraktikum auf Bali über eine Agentur organisieren oder nicht?

Ein Auslandspraktikum auf Bali kann sowohl auf eigene Faust als auch mit der Hilfe einer Agentur organisiert werden. Beides hat Vor- und Nachteile.

Wird das Praktikum mit der Hilfe einer Agentur organisiert, gibt es eine bis zu 95 % Vermittlungschance für einen Praktikumsplatz. Bewerber müssen dann ihren Lebenslauf und gegebenenfalls weitere Bewerbungsunterlagen einreichen, Angaben zu ihren Sprachkenntnissen und ihrer Wunschbranche machen und eine Vermittlungsprovision bezahlen. Um den Rest kümmert sich dann in der Regel die Agentur. Innerhalb von wenigen Wochen ist dann bereits die Vermittlung eines Praktikumsplatzes möglich, ohne dass großer Bewerbungsstress stattgefunden hat. Der Vorteil der Organisation eines Praktikumsplatzes über eine Agentur ist die fast garantierte Vermittlung. Auch ist der Arbeits- und Rechercheaufwand für den Bewerber verhältnismäßig gering, da sich die Agentur um einen Großteil kümmert. Der Nachteil ist, dass die Vermittlung natürlich Geld kostet und vor allem, dass es meist nicht möglich ist,  sich seinen Wunschplatz im Wunschunternehmen auszusuchen. Meist kann man bloß eine Branche angeben und bekommt dann einen Platz zugeteilt. Wer aber zum Beispiel gerne einen redaktionellen Job bei einem Surf-Magazin hätte, muss in der Branche Medien auch damit rechnen, beim Radio zu landen – sollte es sich um so individuelle Vorstellungen handeln, empfiehlt sich eine Bewerbung auf eigene Faust.

Der Vorteil eines selbstorganisierten Praktikums ist neben der Bewerbung auf die Wunschstelle auch das Gefühl, das damit einhergeht alles selber zur organisieren und eigenständig in die Hand zu nehmen. Wenn es dann mit der Zusage für den Wunsch-Praktikumsplatz klappt, ist die Freude noch viel größer. Der Nachteil ist jedoch, dass es mehr Aufwand ist eine Praktikumsstelle zu bekommen, der Rechercheaufwand höher ist und dass mehr Bewerbungen geschrieben werden müssen. Dafür kostet die Organisation eines Praktikums auf eigene Faust nichts, im Vergleich zur Organisation über eine Agentur. Das gesparte Geld kann für Touren oder für das Leben auf Bali ausgegeben werden.

Werden Praktika auf Bali vergütet?

Ob ein Praktikum auf Bali vergütet wird, hängt davon ab was mit dem jeweiligen Unternehmen vereinbart wurde. Wer aber in Indonesien Geld verdienen möchte, benötigt ein spezielles Visum mit einer Arbeitserlaubnis, andernfalls darf er keine Bezahlung für ein Praktikum annehmen.

Dieses Visum wird für ein Auslandspraktikum auf Bali benötigt

Wer für ein Praktikum nach Bali kommt, muss ein spezielles Visum beantragen, das Touristenvisum reicht nicht aus. Auch für Freiwilligenarbeit und alle anderen Tätigkeiten, die dem kulturellen Austausch dienen, wird ein Besuchervisum benötigt, das „Social Budaya“ Visum. Mit einem Praktikumsvisum ist ein Aufenthalt von bis zu sechs Monaten möglich, wichtig für die Beantragung des Visums ist eine Genehmigung des Konsulats und ein Sponsorschreiben der Firma, bei der das Praktikum absolviert wird. Auch muss ein ID-Book eines indonesischen Staatsbürgers für die Beantragung vorgelegt werden. Um alles rund um das Visum zu beantragen, empfiehlt sich die Hilfe einer Agentur – falls das Praktikumsunternehmen nicht dabei helfen kann.

Für den Erhalt des Visums sollte mindestens 1 Monat Bearbeitungszeit eingeplant werden – die Buchung von Flug und Unterkunft sollten daran angepasst werden. Ein gültiger Reisepass, ein Rückflugticket und ein Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel sind ebenfalls nötig, um das Visum zu beantragen beziehungsweise zu erhalten. Wer ohne „Social Budaya“ Visum nach Indonesien einreist, darf sich zwar im Land aufhalten, ist aber nicht berechtigt irgendeiner Form von Arbeit nachzugehen, selbst wenn sie unbezahlt ist. Das Visum, das zunächst ausgestellt wird, ist erst einmal für 60 Tage gültig und kann dann Monat für Monat insgesamt vier Mal verlängert werden, sodass ein Aufenthalt von bis zu sechs Monaten möglich ist. Die Erstbeantragung kostet 45 €, jede Verlängerung vor Ort kostet nochmal denselben Betrag. Wer sich nicht an die Regeln hält und das Visum nicht ordnungsgemäß verlängert, muss mit hohen Geldstrafen und einer Zwangsausreise aus Bali ohne Wiedereinreisemöglichkeit rechnen.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten auf Bali?

Die Lebenshaltungskosten auf Bali sind im Vergleich zu Deutschland gering. Schon für 100-200 Euro Miete im Monat ist es möglich in einer kleinen Wohnung zu wohnen, auch die Kosten für Verpflegung und Transport sind um ein Vielfaches geringer als in Deutschland. Ein gemieteter Roller kostet für einen Monat beispielsweise rund 50 Euro, eine lokale Mahlzeit gibt es schon für einen Euro und selbst ein Auto kostet nicht mehr als 20 Euro pro Tag. Zwar gibt es auf Bali auch immer mehr hippe Cafés und Restaurants, in denen die Preise höher sind als in den traditionellen Lokalen, dennoch ist es immer noch günstiger als in Deutschland. Je nach Lebensstandard kommt man auf Bali mit 800 bis 1.000 Euro gut aus, wenn man nicht im Luxus schwelgt oder jedes Wochenende in andere Länder oder auf andere Inseln fliegt.

Auf diese Besonderheiten müssen sich Praktikanten auf Bali einstellen

Je nachdem in welcher Jahreszeit das Praktikum absolviert werden soll, müssen sich Praktikanten auf Regen einstellen. Die Regenzeit auf Bali geht von Dezember bis März und wer also dem deutschen Winter entfliehen möchte, muss damit rechnen öfter mal von einem heftigen Regenguss überrascht zu werden. Dabei regnet es allerdings selten tagelang durch, meist kommen nur am Nachmittag oder abends beziehungsweise nachts heftige Schauer – Schönwetterperioden gibt es also fast jeden Tag und zum Teil auch mal ein paar Tage am Stück.

Was den Speiseplan angeht müssen sich Praktikanten auf Bali im Vergleich zu Deutschland umstellen, Reis und gebratene Nudeln stehen vielerorts auf dem Speiseplan. Es gibt aber auch viele Restaurants, die westliches Essen anbieten und für „Foodies“ entwickelt sich Bali mehr und mehr zum Essens-Paradies. In manchen Restaurants oder bei Privatleuten wird zum Teil sogar mit den Händen gegessen, was für Europäer zunächst sehr ungewohnt ist. Gerade in Restaurants kann man aber auch immer nach Besteck fragen und wer einer privaten Einladung folgt und nicht unhöflich sein möchte, der wird sich schnell an diese besondere Art zu Essen gewöhnen.

Auf Bali herrscht ein ständiger Verkehr und Staus sind vielerorts vorprogrammiert. Wer flexibel und unabhängig sein möchte, sollte sich einen Roller mieten und kann so auf eigene Faust von A nach B kommen. Selbst in den zähsten Staus ist für Roller immer ein Durchkommen möglich und bei dem überall verfügbaren Benzin und den günstigen Benzinpreisen (im Schnitt 60 Cent pro Liter) macht das Fahren jede Menge Spaß und ist effektiv.

Einer der negativen Aspekte, bei dem jeder aktiv mithelfen sollte, ist die Vermeidung von Plastik auf Bali. Die Insel leidet unter einem Müllproblem, viele Strände sind vermüllt, im Meer schwimmt Plastik und es wird immer mehr. Mehrweg-Trinkflaschen, Stoffbeutel für Einkäufe und vieles mehr sind Möglichkeiten, Plastik zu vermeiden und dabei zu helfen, die Umwelt und Natur der Insel zu schützen.

Auslandskrankenversicherung und Impfungen für eine Reise nach Bali

Vor einem Auslandspraktikum auf Bali sollte unbedingt eine Auslands-Krankenversicherung abgeschlossen werden, um im Not- und Krankheitsfall abgesichert zu sein. Wichtig ist, dass ein Kranken-Rücktransport in der Versicherung mit eingeschlossen ist, falls die Behandlung in Deutschland durchgeführt werden muss. Einen Transport aus eigener Tasche zu bezahlen kann den finanziellen Ruin bedeuten, weshalb dieser Aspekt beim Abschluss einer Versicherung unbedingt berücksichtigt werden muss. MAWISTA bietet einen Tarif an, der perfekt auf Auslandspraktikanten zugeschnitten ist und der noch vor dem Abflug nach Bali abgeschlossen werden sollte.

Eine Impfberatung vor dem Abflug ist ebenfalls sinnvoll, schließlich können auf diese Weise gewisse Risiken minimiert und die Gesundheit geschützt werden. Zu den Impfungen, die vom Auswärtigen Amt empfohlen werden zählen Hepatitis A, Keuchhusten, Diphterie und Tetanus. Bei längeren Aufenthalten auf der Insel der Götter empfiehlt sich zusätzlich eine Impfung gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis. Einige deutsche Krankenkassen übernehmen sogar die Kosten für Reiseimpfungen.

Fazit zum Auslandspraktikum auf Bali

Neben der beruflichen Erfahrung bietet die Insel einen hohen Freizeitwert und nach Feierabend kann an einem der zahlreichen Strände gesurft werden. Am Wochenende locken Wanderungen auf den Vulkan Agung oder die Nachbarinseln Lombok oder die Gilis für Ausflüge in die Umgebung. Auch andere Länder Südostasiens können per Flugzeug schnell erreicht und erkundet werden, selbst Australien ist von Bali aus nicht mehr weit. Bali ist ein toller Ausgangspunkt zur Erkundung der gesamten Region, doch auch die Insel selbst hat unheimlich viel zu bieten. Zwar sind Orte wie Ubud, Canggu, Kuta oder Seminyak touristisch stark erschlossen und zum Teil auch überlaufen, dennoch gibt es noch viele Orte auf Bali, die sich ihren authentischen Charme bewahrt haben.

Für ein Auslandspraktikum sollte rechtzeitig mit der Organisation begonnen werden, entweder wird das Praktikum auf eigene Faust oder über eine Agentur organsiert. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ganz wichtig für das Arbeiten auf Bali – und selbst wenn es nicht vergütet wird – ist das entsprechende Visum; mit dem „Social Budaya“ Visum ist ein Aufenthalt von bis zu sechs Monaten auf der Insel möglich. Gesundheitliche Aspekte sollten vor der Abreise in jedem Fall bedacht werden und um im Rahmen der Vorbereitungen nichts zu vergessen hilft eine Checkliste, auf der alle erledigten Aspekte abgehakt werden können. Rudimentäre Sprachkenntnisse können entweder von zu Hause aus gepaukt oder sich vor Ort angeeignet werden, bei den meisten Praktikumsstellen kommt man aber mit Englisch durch. Die Balinesen gelten als ein sehr freundliches und offenes Volk und die meisten, die auf der Insel ankommen, fühlen sich sofort wohl. Ein Auslandspraktikum ist gut für den Lebenslauf und erweitert den Horizont, weshalb diese Chance auf jeden Fall ergriffen werden sollte, wenn sie sich bietet. Gerade die etwas andere Umgebung als ein Praktikum in einer Großstadt oder in einem anderen europäischen Land oder den USA ist spannend und bietet besondere Herausforderungen und Möglichkeiten.