Paris ist bekanntermaßen immer eine Reise wert. Und da mein Partner und ich leidenschaftliche Anhänger der französischen Kunst und Küche sind, konnten wir es uns nicht verkneifen, auch endlich unseren Nachwuchs in die Geheimnisse dieser facettenreichen Metropole einzuführen. Entsprechend konnten uns auch all die Dinge, die andere Familien sonst von einem Kurztrip in die französische Hauptstadt abhalten, nicht abschrecken.
Paris im Fünferpack oder die erlebnisreiche Reise in ein unvergessliches Wochenende
Und so machten wir uns also mit unseren neunjährigen Zwillingen Nina und Mark sowie unserem Jüngsten Martin auf den Weg in die Stadt der Liebe. Dass sich bei dieser relativ großen und heterogenen Reisegruppe grundsätzlich eine Fahrt im Auto empfiehlt, ist schon richtig. Wenn man jedoch an die unzähligen Staus, begrenzte Parkplatzkapazitäten sowie horrende Gebühren denkt, dann versteht es sich von selbst, dass wir uns für die Option Billigflieger entschieden und so ganz bequem innerhalb von einer Stunde von Frankfurt aus in eine völlig neue Welt eintauchten.
Doch eigentlich greife ich hier vor, denn das Abenteuer begann ja bereits auf dem Flughafen, als wir in Kontakt mit einer ausgesprochen lebhaften französischen Reisegruppe kamen, die uns in gebrochenem Deutsch alle nur erdenklichen Attraktionen ihres Heimatlandes anzupreisen versuchten und unsere Kleinen dabei mit allerlei Leckereien überhäuften, die offenbar aus einer Patisserie in Frankfurt stammten und bereits einen höchst authentischen Eindruck von der legendären exquisiten Backtradition der Franzosen vermittelten.
Offenbar hatte unsere Wohltäter nach zwei Wochen in Deutschland kurz vor der Abreise ins Heimatland der Heißhunger auf die ihnen vertraute Kost überfallen, so dass sie sich nicht mehr zurückhalten konnten und so viele französische Delikatessen einkauften, dass es problemlos für uns alle reichte. Ich muss wohl nicht betonen, dass dieses kurze, aber intensive Treffen mit den netten Franzosen unsere Vorfreude noch steigerte, so dass wir keinerlei Zweifel mehr hegten, ob ein Kurztrip nach Paris mit der ganzen Familie tatsächlich eine so gute Idee war.
Schließlich gab es da jene Unkenrufe, die unser Reiseziel als überteuert, laut und wenig kinderfreundlich zu verunglimpfen versuchten.
All diesen pessimistischen Stimmen zum Trotz erreichten wir Paris jedoch am Freitagabend wohlgenährt und mit vielen neuen spannenden Tipps versorgt.
Reizende Episoden aus der schönsten Stadt der Welt
Auch unser erster Eindruck, der ja oftmals der richtige ist, war ausschließlich positiv. Von der viel beklagten Ungeduld und Unfreundlichkeit der Pariser keine Spur! Vielmehr waren wir besonders von dem Versuch der Angestellten am Flughafen und in der Metro angetan, mit unseren Zöglingen in den unterschiedlichsten Sprachen zu radebrachen. Dabei erwies es sich einmal mehr als Vorteil, dass wir unsere Leidenschaft für Frankreich bereits sehr früh mit unseren Kleinen teilten, indem wir ihnen bei jeder Gelegenheit einige Brocken dieser wunderschönen Sprache beizubringen versuchten. Dass Kenntnisse der Landessprache den Weg zum Herzen der Menschen öffnen, ist eine andere Weisheit, die sich hier in unzähligen Situationen bewahrheitete. Und so hatten wir weder in der Metro noch auf unseren spannenden Exkursionen Schwierigkeiten, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Schwieriger war es da schon, ein Programm zu finden, welches die Interessen eines jeden Teilnehmers unserer kleinen Reisegruppe abzudecken vermochte. Gerade bei unserem fünfjährigen Martin hatten wir Bedenken, dass er sich in den riesigen Museen schnell langweilen und unruhig werden würde. Hier kamen uns die Anregungen unserer neuen Freunde zugute und so wählten wir ganz bewusst Attraktionen, die sowohl kulturelle Highlights als auch Möglichkeiten zu ausgelassenen Spielen umfassten.
Nachdem wir also unsere Sachen in der urigen Jugendherberge ‚MIJE‘ im schönen Stadtteil Marais abgestellt hatten, entschieden wir uns für einen abendlichen Bummel an der Seine. Dabei war das Glück auf unserer Seite, denn das Wetter spielte mit. Und was gibt es Schöneres, als an einem lauen Frühlingsabend den für den Paris bezeichnenden Flair aus romantischer Beleuchtung, Straßenmusik und opulenten Bauwerken in sich aufzunehmen?
Dass die französische Metropole dabei mit unzähligen Sehenswürdigkeiten aufwartet, die es ganz umsonst gibt und die vor allem für einen Besuch mit Kindern ausgezeichnet geeignet sind, zählte wohl zu den größten Erkenntnissen unseres Aufenthaltes.
Anregungen und Tipps für einen traumhaften Kurztrip nach Paris
Wer also mit seiner Familie genauso viel Spaß haben möchte wie wir, ohne dafür ein Vermögen auszugeben, der sollte sich von den berühmt-berüchtigten hohen Preisen nicht abschrecken lassen, sondern sich einfach für eine alternative Form des Reisens entscheiden. Diese bietet sich auch gerade bei einem begrenzten zeitlichen Rahmen an. Schließlich ist das pflichtgemäße Abklappern unzähliger Sehenswürdigkeiten in relativ kurzem Zeitraum nicht nur kostspielig, sondern auch anstrengend. Und dies trifft sowohl auf kleine als auch große BesucherInnen zu. Weitaus entspannter ist es, die facettenreiche Stadt der Liebe beispielsweise im Rahmen einer Bootstour auf der Seine kennenzulernen. Denn hier haben die Kleinen ausreichend Bewegungsfreiheit an der frischen Luft. In puncto Essen lassen sich die Kosten mit einigen Tipps und Tricks ebenfalls drastisch senken. Bäckereien und Obsthändler gibt es an jeder Straßenecke, so dass man hier bereits Vorsorge treffen und bei aufkommendem Appetit seinen Lieben eine Alternative zu dem Essen in den kostspieligen Cafés und Restaurants bieten kann. Ein Klassiker ist in diesem Zusammenhang natürlich das gemütliche Familienpicknick in einem der herrlichen Parks, in denen man ganz in Ruhe das Gesamtambiente der Stadt auf sich wirken lassen kann.
In puncto Sehenswürdigkeiten kommt es sicherlich in erster Linie auf die individuellen Vorlieben an. In unserer kleinen Reisegruppe stand das Künstlerviertel Montmartre ganz oben auf der Liste. Hier unternahmen wir eine Fahrt mit der historischen Zahnradbahn ‚Funiculaire‘, von welcher man einen ausgezeichneten Blick auf Paris mit allen seinen monumentalen Bauten, darunter den Eiffelturm und Sacré Coeur hat. Weitere Highlights für Kinder sind unter anderem der Tuilerien-Garten, in welchem man die Darbietungen von Zauberern und Jongleuren bestaunen kann, der ‚Jardin d’Acclimatation‘ sowie die ‚Cité des Sciences et de l’Industrie de la Villette‘, in der es von interessanten Museen und interaktiven Experimentiermöglichkeiten nur so wimmelt.
Natürlich kann man es gerade bei einem Wochenendtrip auch ganz ruhig angehen lassen.Wir beispielsweise haben es uns nach einem beschaulichen Bummel durch die City, welche allein bereits ein ganzes Potpourri an aufregenden Eindrücken für Groß und Klein bereithält, frei nach dem Motto ‚Weniger ist mehr‘ im nahegelegenen Park gemütlich gemacht und zehren noch immer von den vielfältigen Impressionen und interessanten Begegnungen unseres Kurzaufenthaltes im schönen Paris.
Dieses Erfahrungsbericht wurde von unsere liebe Gastautorin Claudia M. geschrieben. Falls du auch spannende Erfahrungsberichte über eine Kurzreise oder auch Urlaub haben, gerne veröffentlichen wir diese auf unser Blog.