Studieren in Kanada – Alles rund um das Auslandsstudium in Kanada

Studieren in Kanada – Alles rund um das Auslandsstudium in Kanada

Für viele ist Kanada nicht das erste Land, an welches sie denken, wenn es um die Wahl für ein Auslandssemester oder Auslandsstudium geht.

Warum in Kanada studieren?

Für viele ist Kanada nicht das erste Land, an welches sie denken, wenn es um die Wahl für ein Auslandssemester oder Auslandsstudium geht. Dabei hat der Nördliche Nachbar der USA so einiges zu bieten.

Eines der besten Argumente für eine Zeit in Kanada ist die unglaubliche Natur und die atemberaubenden Landschaften, welche man dort findet. Ob es die Strände und Nationalsparks der Westküste sind oder die Metropolen im Osten, man kann hier zu jeder Jahreszeit unglaublich viel erleben. Sogar die wohl bekanntesten Wasserfälle, die Niagarafälle befinden sich hier. Man kann in Kanada faszinierende Tiere wie Wölfe, Bären und Elche in ihrer freien Wildbahn sehen und Städte wie Toronto, Montreal  und Vancouver zählen zu den bekanntesten Metropolen der Welt.

Ein Auslandssemester ist immer auch von den Menschen geprägt, die man dort kennen lernt. In Kanada braucht man sich absolut keine Sorgen darüber machen, nicht willkommen geheißen zu werden. Die Menschen sind wahnsinnig freundlich und offen, sie interessieren sich aufrichtig für einen und oft kommt es vor, dass man zu einer kanadischen Familie zum Essen eingeladen wird. Kaum ein anderes Volk der Welt gilt als so offen, freundlich und höflich wie die Kanadier und man kann sich in deren Mitte einfach nur wohlfühlen.

Kanada hat einige sehr renommierte Universitäten, die nicht nur sehr international ausgerichtet sind, sondern auch auf der ganzen Welt großes Ansehen haben. Gleichzeitig sind die Studiengebühren jedoch günstiger als zum Beispiel im Nachbarland USA und für viele ist das ebenfalls ein attraktiver Anreiz.

Wer sein Englisch im Ausland verbessern möchte, ist in Kanada auf jeden Fall richtig, doch das Land hat noch mehr zu bieten. Die zweite offizielle Sprache in Kanada ist Französisch, im Bundesstaat Quebec steht sie sogar noch vor Englisch. Wer also in Städten wie Ottawa oder Montreal studiert, kann von dieser zweisprachigen Kultur profitieren und sowohl Englisch als auch Französisch lernen und aufbessern.

Deutsches vs. Kanadisches Hochschulsystem – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Das kanadische Hochschulsystem ist allgemein ähnlich wie das deutsche, jedoch gibt es doch einige kleine aber feine Unterschiede, über die man Bescheid wissen sollte.

In Kanada sind Studiengänge ebenfalls nach Bachelor und Master aufgeteilt. In der Regel fängt man nach der Highschool, also mit etwa 18 Jahren an der Uni an. Der Bachelor dauert in den meisten Fällen vier Jahre, der Master dann noch einmal zwei. Oft belegt man im ersten Jahr Bachelor hauptsächlich Grundlagenkurse, die nicht unbedingt etwas mit dem eigenen Studiengang zu tun haben müssen, sondern auch allgemein Mathematik, Englisch oder anderes sein können.

Im Gegensatz zu deutschen Universitäten hat man in Kanada oft zahlreiche Wahlmöglichkeiten innerhalb eines Fachgebiets, teilweise ist es auch möglich, bestimmte Kurse aus anderen Studiengängen zu belegen. Eine gezielte Spezialisierung oder das Ausprobieren verschiedenster Bereiche ist daher gut möglich.

Im Gegensatz zu Deutschland hat Kanada 2-3 Semester pro akademisches Jahr. Das Herbstsemester beginnt Anfang September und endet mit einer Klausurenphase im Dezember. Das Wintersemester beginnt dann nach den Weihnachtsferien im Januar und schließt im April. Das Sommersemester ist kein Pflichtsemester, jedoch bieten die meisten Universitäten Sommerkurse an, die oft über einen kürzeren Zeitraum gehen und den Stoff intensiver behandeln. Die Studentenzahlen in diesen Kursen sind ebenfalls geringer, weshalb sie oft den Charakter eines Seminars haben. Viele Studenten in Kanada nutzen die lange Pause im Sommer jedoch, um zu arbeiten oder Praktika zu absolvieren. Aufgrund der deutlich höheren Studiengebühren, als wir sie in Deutschland gewöhnt sind, sind viele kanadische Studenten auf die Einkünfte im Sommer angewiesen.

Neben dem normalen Bachelor an einer Universität gibt es auch noch andere Formen. Man kann etwa eine Business School besuchen oder ein CO-op Programm mit einem College wählen. Oft hat man dann abwechselnd Semester am College und an der Uni, wobei das College eher eine praktischere Sichtweise vermittelt.

Wer Medizin oder Jura studieren möchte, muss oft nach dem Bachelor noch an eine so genannte Medical oder Law School gehen.

Wie sieht das Studium in Kanada aus?

Der eigentliche Studienalltag in Kanada ist ebenfalls etwas anders als der in Deutschland. Je nach Studiengang kann man also eine mehr oder weniger große Umstellung durchmachen müssen.

In Kanada findet sehr viel Arbeit während dem Semester statt. Die Semesterferien, welche in Deutschland oft für Prüfungen und Hausarbeiten reserviert sind, hat man dann auch wirklich frei. Man muss sich jedoch darauf einstellen, jede Woche einiges an Arbeit zu erledigen. Pro Fach gibt es zwischen 30 und 60 Seiten pro Woche zu lesen. Regelmäßig müssen so genannte „Assignments“ also kleinere Aufgaben abgegeben werden und oft gibt es ein oder zwei Hausarbeiten pro Fach im Semester. Zusätzlich hat man noch Zwischenprüfungen, die im Oktober und im Februar stattfinden. Der Arbeitsaufwand erscheint einem zunächst groß, doch wenn man regelmäßig dran bleibt, hat man schnell eine Routine und man muss für die Endprüfungen nicht mehr so viel machen, weil man schon ständig alles wiederholt hat.

Die Vorlesungen sind ähnlich wie in Deutschland. Es gibt die großen „Lectures“ in welchen zwischen 100 und 400 Studenten sitzen und die hauptsächlich aus Frontalunterricht bestehen und dann noch „Seminars“ in denen deutlich weniger Studenten (bis zu 25) sind und die stark auf Diskussion und Anwendung basieren. Je nach Fachgebiet kann man auch Laborstunden oder anderes haben.

In Kanada muss man nicht für jeden Studiengang eine Abschlussarbeit schreiben. Ob man also eine Bachelorarbeit anfertigen muss, hängt von der jeweiligen Fachrichtung ab.

Auch das Notensystem in Kanada ist anders als das Deutsche. Anstatt Zahlen werden Prozente und Buchstaben verwendet. Hier eine Übersetzungstabelle

 

ProzentzahlNoteDeutsche Note
80 – 100A1
70 – 79B2
60 – 69C3
50 – 59D4
< 50FailDurchgefallen

Bewerbung und Zulassung

Bevor man sich für ein Auslandsstudium bewirbt hat man oft Millionen Fragen im Kopf. Man stellt sich alles ganz toll vor, doch gleichzeitig ist man auch überfordert mit den vielen neuen Informationen und den zahlreichen Dingen, die man erledigen muss. Ein Auslandsstudium ist sicherlich eine Herausforderung und verlangt viel Planung und Organisation, gleichzeitig ist es jedoch auf jeden Fall machbar und eine unvergleichbare Erfahrung, die einen verändert und prägt. Um ein wenig Klarheit in die eigenen Überlegungen zu bringen ist es hilfreich, sich Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Auslandstudium durchzulesen. So kann man viele Fragen beantworten und man stellt fest, dass man mit seinen Fragen nicht alleine ist.

Gesamtes Studium

Wenn du dein komplettes Bachelor- oder Masterstudium in Kanada verbringen möchtest, musst du dich in der Regel direkt bei der kanadischen Universität bewerben. Am besten suchst du dir 3-4 Favoriten heraus und bewirbst dich bei diesen.  Für die Wahl der passenden Uni solltest du dir viel Zeit nehmen, die Entscheidung für ein Studium im Ausland ist ein großer Schritt und dabei sollte wirklich alles passen. Wähle Kriterien wie die Auswahl der Studienfächer und Kurse, die Bekanntheit der Universität und die Lage der Universität im Land. Acht jedoch auch darauf, welche Zulassungsvoraussetzungen die Universität für dein Fach hat. Es nützt dir nichts, viel Zeit in eine Bewerbung zu stecken, bei der du von vorne herein weist, dass sie abgelehnt wird.

Was alles in die Bewerbung muss erfährst du über die Webseite der Universität. In der Regel werden eine englische Übersetzung deines Abiturzeugnisses oder Hochschulzeugnisses, Nachweise über Sprachkenntnisse und Motivationsschreiben verlangt. Setze dich auch mit dem International Office der jeweiligen Universitäten in Verbindung, die dortigen Berater können dir bei Fragen und Problemen weiterhelfen.

Die Bewerbungsfristen liegen bei einem Start im Herbstsemester in der Regel zwischen Januar und April. Jedoch solltest du dich so früh wie möglich bewerben, um bei einer Zusage noch genügend Zeit für weitere Planungsschritte zu haben.

Als Sprachnachweis benötigt man den TOEFL für Englisch, die Punktzahl, welche erreicht werden muss hängt von der jeweiligen Universität ab, bei der man sich bewirbt. Wer in der französischsprachigen Provinz Quebéc studieren möchte, benötigt eventuell zusätzlich noch einen Nachweis über Französischkenntnisse. Die Auswertung dieser Sprachtests kann bis zu zwei Monate dauern, plant diese Zeit also mit ein, um eure Fristen einhalten zu können.

Auslandssemester

Wer im Rahmen seines Studiums in Deutschland für ein oder zwei Semester nach Kanada möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Man kann sich als Freemover selbstständig bewerben oder über ein Partnerprogramm an eine kanadische Universität gehen. Auch ein Auslandspraktikum in Kanada kann in Frage kommen.

Als erstes sollte man sich an seiner Universität in Deutschland informieren, ob es die Möglichkeit gibt, über ein Partnerprogramm nach Kanada zu gehen. Viele deutsche Universitäten und Hochschulen haben eine Partneruniversität in Kanada. Es gibt auch andere Programme, wie etwa das Ontario-Baden-Württemberg Landesprogramm, bei dem 50 Universitäten aus Baden-Württemberg mitmachen. Die Vorteile einer solchen Partnerschaft sind zahlreich. In der Regel muss man keine Studiengebühren zahlen und bekommt eventuell sogar noch weitere finanzielle Hilfen. Außerdem hat man es bei der Planung deutlich leichter, da man Unterstützung vom Programm bekommt. Auch die Chancen auf einen Platz können so erhöht werden, da die kanadischen Universitäten zunächst die Plätze der Partnerprogramme füllen, bevor sie weitere deutsche Austauschstudenten annehmen. Ein Nachteil ist, dass man eventuell in der Wahl der Universitäten eingeschränkt ist.

Wer sich also dafür entschließt, über ein Partnerprogramm nach Kanada zu gehen, bewirbt sich in der Regel direkt bei diesem Programm. Wird man vom Programm akzeptiert, muss man in manchen Fällen noch eine weitere Bewerbung an die jeweilige Universität schicken, das ist dann jedoch meist nur Formsache. Auch die Bewerbung für das Programm kann sehr unterschiedlich aussehen, achtet darauf, dass alles vollständig und gewissenhaft ausgefüllt ist und haltet unbedingt Deadlines ein.

Für viele Bewerbungen werden Sprachnachweise, Motivationsschreiben und Empfehlungsschreiben von Professoren verlangt. Kümmert euch rechtzeitig um diese Dinge. Professoren lassen sich gerne mal Zeit oder lehnen es komplett ab ein solches Schreiben zu erstellen, wenn sie euch nicht kennen. Auch Sprachtests wie der TOEFL können bis zu zwei Monate in der Auswertung sein, bevor ihr eure Ergebnisse bekommt.

Visum und Einreise

Wenn ihr eine Zusage von der kanadischen Universität bekommen habt, solltet ihr euch direkt um ein Visum kümmern. Wer länger als sechs Monate in Kanada bleibt, benötigt ein so genanntes Study Permit, um ins Land einreisen zu dürfen. Das Visum wird online beantragt oder über die kanadische Botschaft in Wien. Für den Antrag benötigt ihr die Zusage der kanadischen Universität, einen Nachweis über eure finanziellen Mittel, einen gültigen Reisepass (dieser muss bis mindestens sechs Monate nach eurer Rückkehr aus Kanada gültig sein), und weitere Dinge. Informiert euch bei der Botschaft oder online, welche Dokumente eingereicht werden müssen.

Wird euch ein Visum gewährt, bekommt ihr eine Bestätigung, diese ausdrucken und bei der Reise nach Kanada mit zum Flughaften nehmen. Das eigentliche Visum bekommt ihr dann am kanadischen Flughafen in euren Reisepass.

Was kommt an Kosten auf mich zu?

Ein wichtiger Punkt bei der Planung eines Auslandssemesters ist auch die Kalkulation der Kosten. Was muss man für Miete, Lebenshaltungskosten und Studiengebühren einplanen und mit welchen Kosten hätte man vielleicht nicht gerechnet, die man aber trotzdem berücksichtige muss.

Oft wird mit etwa 1.000 Dollar pro Monat gerechnet, wenn man die Studiengebühren ausschließt und nur nach Lebenshaltungskosten, Miete, Krankenversicherung und Freizeit geht.

Studiengebühren

Wer sein gesamtes Studium in Kanada verbringt oder als Freemover sein Auslandssemester organisiert, muss seine Studiengebühren in der Regel selbst tragen. In Kanada liegen die Studiengebühren zwar noch einiges unter den horrenden Beträgen der USA, günstig ist es jedoch trotzdem nicht und im Gegensatz zu Deutschland kommen hier Kosten auf einen zu, die man gut abwägen muss.

Für ein Bachelorstudium in Kanada zahlt man je nach Universität zwischen 6.000 und 10.000 Dollar pro Jahr. Wer an einer Business School ist oder spezielle Fächer und Kurse belegt, zahlt eventuell noch einmal mehr. Ein akademisches Jahr in Kanada geht von September bis April, wer auch im Sommer Kurse belegt, zahlt für diese in der Regel extra.

Ein Master in Kanada ist noch einmal teurer, man sollte auf jeden Fall mit mehr als 10.000 Dollar pro Jahr rechnen.

Am besten informiert ihr euch bei den Universitäten, für die ihr euch bewerben möchtet über die genaue Höhe der Studiengebühren. Denkt auch daran, dass damit noch keine Lernmaterialien wie Bücher abgedeckt sind.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten in Kanada variieren je nachdem, wo ihr wohnt. Großstädte wie Toronto, Montreal, Vancouver und Calgary sind deutlich teurer was etwa Mietpreise angeht. Vor allem Vancouver zählt zu den teuersten Städten der Welt. Des Weiteren kommt es auch darauf an, ob ihr im Stadtzentrum oder in einem Vorort wohnen möchtet.

Wer in einer Großstadt wohnt kann mit 600 bis 1000 Dollar Miete pro Monat rechnen, in kleineren Orten sind es zwischen 400 und 700 Dollar pro Monat. Achtet bei der Wohnungssuche darauf, ob Nebenkosten im Mietpreis enthalten sind, ansonsten plant auch diese Kosten mit ein.

Viele Studenten in Kanada versuchen Geld zu sparen, indem sie in Wohngemeinschaften zusammenziehen. In Städten mit großen Universitäten gibt es oft regelrechte Studentenviertel. Die Häuser dort sind zwar meist etwas älter und vielleicht nicht ganz so schick eingerichtet aber man kann viel Geld sparen. Außerdem lernt man so auch schnell Kanadier kennen und kann Freundschaften schließen.

An kanadischen Universitäten gibt es natürlich auch Wohnheime. Diese sind jedoch nicht wie in Deutschland staatlich subventioniert, sondern müssen von den Universitäten selbst finanziert werden. Daher sind sie oft gleichteuer oder sogar teurer als eine Wohnung außerhalb des Campus. Viele Wohnheime haben außerdem keine Küche, sondern man kauft einen so genannten Meal Plan für die Mensa und kann dann dort essen.

Wer nur für ein oder zwei Semester in Kanada ist, kann sich auch nach einer Gastfamilie umschauen. Viele kanadische Familien nehmen gerne internationale Studenten auf und so kann man sich teure Mieten sparen und kann ein echtes kanadisches Leben führen.

Neben der Miete kommen auch Kosten für Lebensmittel, Transport und andere Dinge hinzu. In den meisten Regionen Kanadas liegen die Preise für Lebensmittel ein klein wenig über dem deutschen Durchschnitt. Oft gibt es jedoch Studentenrabatte in Supermärkten oder Billigläden, in denen man alles Mögliche an Gebrauchsgegenständen bekommt. Alkohol ist in Kanada um einiges teurer als in Deutschland und kann nur in bestimmten Läden, mit staatlicher Lizenz gekauft werden.

Je nachdem, wie man lebt kann man für Essen und Trinken etwa 120-200 Dollar pro Monat einplanen. Dann kommen noch Dinge wie ein Handyvertrag (15-40 Dollar pro Monat), eventuell Kosten für Bus oder Bahn und weiteres hinzu.

Lernmaterialien

Anders als in Deutschland muss man an kanadischen Universitäten viele Bücher kaufen und hat nicht die Möglichkeit, sie zu leihen. Je nach Fachrichtung und Studienjahr kann man damit rechnen, etwa 100-300 Dollar pro Semester für Bücher auszugeben. Wer die Möglichkeit hat, sollte versuchen, die Unterrichtsmaterialien in der Bibliothek oder im Unibuchladen zu leihen. Oft kann man über das Internet auch gebrauchte Exemplare finden und so viel Geld sparen. Wer ein begrenztes Budget hat, sollte sich so früh wie möglich über diese Alternativen informieren, um noch rechtzeitig an günstige Exemplare zu kommen.

Je nach Fachrichtung können auch noch andere Dinge benötigt werden. Taschenrechner für Mathematiker, Laborutensilien für Naturwissenschaftler, etc. Frage vorher bei deiner Fakultät oder direkt bei den Professoren nach, was sie für ihre Kurse an Materialien vorschreiben.

Zusätzlich muss man auch noch einen kleinen Betrag für Blöcke, Stifte, etc. einplanen.

Freizeit und Reisen

Gerade wer nur für ein Auslandssemester in Kanada ist, möchte sicherlich so viel wie möglich erleben und das Land erkunden. Einen Teil seines Budgets muss man daher auch für diverse Reisen beiseitelegen. Abhängig davon, wo in Kanada man studiert, kommt man gut an verschiedene Zielorte. Wer im Osten lebt kann Städte wie Ottawa, Montreal und Toronto  besichtigen oder auch relativ schnell an die Niagarafälle oder sogar in die USA nach Boston, Washington und New York reisen. Im Westen dagegen locken spannende Nationalparks, die Strände von Vancouver Island und natürlich Vancouver selbst als Ziele. Wer etwas weiter reisen möchte kann auch die Westküste der USA erkunden.

Wer in Kanada mit einem begrenzten Studentenbudget unterwegs ist, wählt am ehesten Fernbusse wie den Greyhound oder Megabus. Diese pendeln zwischen den meisten großen Städten und man kommt für wenig Geld an sein Ziel. Aufgrund der großen Distanzen im Land ist man mit dem Bus jedoch auch locker einmal einige Stunden unterwegs. Alternative Reisemittel sind Züge und natürlich auch das Flugzeug.

In Kanada gibt es allerlei zu entdecken und oft muss man dazu nicht einmal besonders weit von seiner Heimatstadt weg. Nationalparks gibt es fast überall und diese laden im Sommer zum Wandern und Campen ein, während man im Winter Skifahren, Schneeschuhwandern oder Schlittenhunde fahren kann.

Viele der größeren kanadischen Universitäten bieten auch zahlreiche Aktivitäten und Ausfahrten an. Über das International Office oder andere Studentenorganisationen kann man so günstig reisen und viele Ausflüge machen. Gleichzeitig lernt man dabei viele der anderen Austauschstudenten und Internationals kennen.

Krankenversicherung

Eine umfangreiche Krankenversicherung ist gerade im Ausland essentiell wichtig und von vielen kanadischen Universitäten sogar vorgeschrieben. Vor der Abreise ist es sehr wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Die deutsche Krankenversicherung deckt Aufenthalte im Ausland in der Regel nicht ab, dennoch solltet ihr euch einmal bei eurer bisherigen Versicherung erkunden, auch um festzustellen, wie ihr Zahlungen während der Zeit im Ausland pausieren könnt.

Der zweite Schritt besteht dann darin, herauszufinden, ob die kanadische Universität eine eigene Studentenversicherung anbietet. An vielen Universitäten muss man sogar die universitätseigene Versicherung abschließen. Auch wenn das der Fall ist, sollte man ganz genau hinschauen, was in dieser Versicherung an Leistungen enthalten ist. Oft werden nämlich nur die notwendigsten Basics abgedeckt und man zahlt hohe Eigenbeiträge. Auch ein Transport ins Heimatland ist in der Regel nicht enthalten.

Sinnvoller ist es daher, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Diese werden von vielen deutschen Versicherungsgesellschaften angeboten. Wer sich im Versicherungsdschungel verloren fühlt und nicht ganz sicher ist, welche Leistungen wichtig sind, sollte auf einen Anbieter zurückgreifen, der schon viel Erfahrung mit Studenten hat. Mawista etwa bietet seit Jahren Auslandskrankenversicherungen für Studenten im Ausland an und hat die jeweiligen Leistungen genau auf die Bedürfnisse während des Auslandsaufenthaltes abgestimmt.

Auch wenn durch die Krankenversicherung nochmals weitere Kosten auf euch zukommen, ist es wichtig und sinnvoll, eine zusätzliche Versicherung abzuschließen. Im Fall einer Krankheit oder eines Unfalls seid ihr sonst im Ausland verloren und steht unbezahlbaren Beträgen gegenüber.

Finanzierung und Unterstützung

Nachdem ihr nun Bescheid darüber wisst, was alles an Kosten auf euch zukommt, seid ihr vielleicht erst einmal entmutigt und fragt euch, wie ihr das nur alles bezahlen sollt. Doch keine Angst, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie ihr finanzielle Hilfe bekommen könnt.

Stipendien und Hilfsprogramme

Wer mit einem Austauschprogramm nach Kanada geht, bekommt oft die Studiengebühren entlassen und eventuell noch weitere finanzielle Unterstützungen. Zusätzlich kann man sich auch für verschiedene Stipendien bewerben. Wer als Freemover nach Kanada geht oder sein komplettes Studium dort verbringt ist oft sogar auf Stipendien angewiesen.

Das umfangreichste Stipendium ist wohl ein Vollstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Hier ist es vor allem wichtig, sich so früh wie möglich zu bewerben. Aufgrund der hohen Bewerberzahlen liegen die Bewerbungsfristen schon über ein Jahr vor Beginn des Auslandsaufenthaltes. Wenn ihr also überlegt ins Ausland zu gehen, informiert euch auch gleich schon über die Möglichkeit ein solches Stipendium zu bekommen und achtet auf die Fristen. Selbst wenn ihr noch keine Zusage von der kanadischen Uni habt, könnt ihr euch schon beim DAAD bewerben.

Weitere Stipendien sind das Deutschlandstipendien, verschiedene Landesstipendien und auch Stipendien, welche von kirchlichen, politischen oder privaten Stiftungen vergeben werden.

Auch Auslandsbafög kann eine Möglichkeit sein, finanzielle Unterstützung zu bekommen. Selbst wenn ihr für Bafög innerhalb Deutschlands nicht in Frage kommt, könnt ihr euch auf Auslandsbafög bewerben, da hier die Grenzen höher liegen.

Weitere Möglichkeiten, für eine Finanzierung des Auslandsaufenthaltes sind auch Kredite oder Darlehen. Für Studenten gibt es oft attraktive Angebote mit geringen Zinssätzen.

Außerdem habt ihr auch die Möglichkeit in Kanada zu arbeiten. Mit dem Studentenvisum darf man auf dem Campus oder in Studienbezogenen Bereichen arbeiten. Während dem Semester bis zu 20 Stunden die Woche, während der Semesterferien sogar mehr.

Studieren mit Kind

Eine ganz besondere Herausforderung ist ein Auslandsstudium mit Kind. Wer als Student Mutter oder Vater wird, möchte den Traum vom Auslandssemester nicht unbedingt aufgeben und sollte das auch nicht. Es ist zwar nicht einfach aber durchaus machbar, auch mit Kind ins Ausland zu gehen.

Wer mit dem Gedanken spielt ein Auslandsstudium mit Kind durchzuziehen, finden in diesem Artikel zahlreiche wichtige Informationen, Motivation und Antworten auf wichtige Fragen.

Die Planung sollte in einem solchen Fall noch präziser sein und auch finanziell sollte man sich sicher sein, genügend Mittel zur Verfügung zu haben. Hat man jedoch einen genauen Plan und viel Selbstdisziplin, kann dieses Erlebnis ein ganz besonderes und unglaublich wertvolles sein, sowohl für einen selbst, als auch für das Kind.

Letzte Worte

Abschließen kann man nur sagen, nutzt die Möglichkeit während des Studiums ins Ausland zu gehen, eine solche Erfahrung ist unbezahlbar und bringt einem sehr viel. Sowohl fachlich und beruflich als auch persönlich entwickelt man sich unglaublich weiter.

Kanada ist ein faszinierendes Land, mit einem guten Hochschulsystem und die Menschen dort sind überdurchschnittlich freundlich und offen. All das sind Gründe, warum ein Auslandsstudium in Kanada ein ganz besonderer Erfolg werden kann.

Bevor es losgeht, könnt ihr in dieser Checkliste noch einmal ganz genau nachschauen, ob ihr an alles gedacht habt und auch nichts vergessen habt. Eine gute Planung ist das A und O für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt und wenn ihr Schritt für Schritt abarbeitet, was in dieser Checkliste steht, dann kann nichts mehr schiefgehen.

Viel Erfolg bei der Bewerbung und Viel Spaß in Kanada.